Die Auswirkungen des Elektromobilität-Trends auf den Schweizer Auto-Markt
Der Trend hin zur Elektromobilität verstärkt sich immer mehr. So war im ersten Halbjahr 2022 beinahe jedes 6. neu immatrikulierte Auto bereits ein vollelektrisches Modell. Im Jahr davor war im gleichen Zeitraum nur jedes 10. Fahrzeug ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug.
Dieser Trend führt zu grundlegenden Veränderungen im Schweizer Auto-Markt. Wie wirkt sich diese auf die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur aus und welche Rolle spielt das geplante Aus für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in der EU ab 2035 für die Schweiz? Antworten darauf liefert dieser Artikel.
Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur
Beim Tanken von Benzin oder Diesel an Schweizer Tankstellen fällt mit jedem Liter Treibstoff die Mineralölsteuer an. Diese beträgt derzeit für Benzin 76.82 Rappen und für Diesel 79.57 Rappen. Insgesamt konnten damit im Jahr 2021 Einnahmen in der Höhe von 2.69 Milliarden Franken erzielt werden. Dies entsprach 6% der Bundeseinnahmen.[1] Mit den Einnahmen aus der Mineralölsteuer werden insbesondere die Strasseninfrastruktur und Agglomerationsverkehrsprojekte finanziert.[2]
Mit der steigenden Anzahl vollelektrischer Fahrzeuge wird der Beitrag aus der Mineralölsteuer unweigerlich sinken. Auf Dauer könnten diese Einnahmen daher nicht mehr reichen, um den Finanzbedarf zu decken. Deshalb plant der Bundesrat die Einführung einer Ersatzabgabe für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben . Diese wird sich aus einem festen Betrag pro gefahrenem Kilometer und Fahrzeugkategorie zusammensetzen. Damit ähnelt die Abgabe dem derzeitigen System für Benzin- und Dieselfahrzeuge, wobei Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren von der Abgabe nicht betroffen sind und somit nicht stärker belastet werden. Der Bundesrat geht davon aus, dass die Ersatzabgabe bis 2030 in Kraft treten wird.
Aus für Verbrennungsmotoren
Nachdem der EU-Ministerrat dem Vorschlag des EU-Parlaments gefolgt ist, wird die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab 2035 EU-weit verboten. Das heisst, dass danach in der EU nur noch Fahrzeuge neu immatrikuliert werden dürfen, welche keine klimaschädlichen Treibhausgase ausstossen. Doch wie wird sich dieser Beschluss auf die Schweiz auswirken? Noch ist es unklar, ob dieses Verbot übernommen wird, klar ist aber, dass es für die Autohersteller unattraktiv sein wird, nur für den Schweizer Markt Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren herzustellen, sollte die Schweiz dem EU-Beschluss nicht folgen. Demnach wird dieses Verbot auch auf den Schweizer Automobilmarkt für einen Umbruch sorgen und es werden wohl ausschliesslich alternativ betriebene Autos angeboten werden. Benzin- oder Dieselfahrzeuge, welche vor 2035 immatrikuliert wurden, können jedoch weitergefahren werden. Für diese gilt das Verbot nicht.
Falls Sie an einer Integration alternativer Antriebe in ihren Fuhrpark interessiert sind, informieren wir Sie gerne umfassend zum Thema und unterstützen Sie bei der Umstellung auf Elektromobilität– ganz nach Ihren Bedürfnissen. Kontaktieren Sie uns unter sales.ch@aldautomotive.com.