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Worauf Sie bei Ihrer neuen E-Car-Policy achten sollten

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Worauf Sie bei Ihrer neuen E-Car-Policy achten sollten

Die Erstellung einer firmeninternen Car Policy ist ein äusserst komplexes Unterfangen. So sollen die Fahrzeuge nicht nur den Ansprüchen der Dienstwagenfahrer*innen genügen, sondern es wird auch mit den gewählten Autos das Image des Unternehmens nach aussen getragen. Besonders E-Fahrzeuge sind ein beliebtes Werkzeug, um die Nachhaltigkeits- und Umweltstrategie des Unternehmens  zur Schau zu stellen. Da die Implementierung solcher Fahrzeuge in die Car Policy aber einige Hürden und Umstellungen mit sich bringen kann, widmet sich unser Blog-Beitrag genau diesem Thema. Anhand von 5 Schritten erklären wir, worauf es bei der Erstellung einer E-Car-Policy ankommt.

 

1.     Analyse der aktuellen Fahrzeugflotte

Bevor die Car Policy überarbeitet wird, sollte ein genauer Überblick über den aktuellen Fuhrpark erstellt werden. Wichtige Punkte dabei sind die Anzahl der Fahrzeuge und deren Kilometerleistungen, vorhandene Fahrzeugmarken und -modelle aber auch das Thema Ladelösungen.

Durch diese Analyse erhält man einen ersten groben Überblick, wie viel Aufwand eine Umstellung auf E-Mobilität in Ihrem Fall bedeutet bzw. überhaupt sinnvoll ist. Vor allem die Kilometerleistung und die Fahrzeugmodelle spielen hier eine wichtige Rolle. So kann in diesem ersten Schritt bereits überprüft werden, ob die Reichweiten aktueller E-Fahrzeuge den Anforderungen entsprechen und ob es passende Fahrzeugmodelle auch in vollelektrischer Ausführung gibt.

Auch das Thema Lademöglichkeiten sollten Sie bereits in den Anfängen der Car Policy berücksichtigen. So sollte festgelegt werden, ob das Laden am Arbeitsplatz für die Dienstwagenfahrer*innen möglich ist, ein Zuschuss für die Installation einer Wallbox an der Privatadresse gewährt wird und wo und mit welchen Ladekarten man das öffentliche Ladenetz nutzen darf. Um Überraschung zu vermeiden, müssen die steuerlichen Aspekte dieser drei Lademöglichkeiten auch jeweils mitbedacht werden.

In diesem Schritt können ausserdem bereits auch andere Mobilitätsformen in die Überlegungen integriert werden. So könnte für Mitarbeiter*innen ohne Dienstwagen ein Abo für die öffentlichen Verkehrsmittel oder ein Velo zur Verfügung gestellt werden.

 

2.    Erhebung der Fahrer*innenprofile

Ein ebenso wichtiges Thema ist die Erhebung der Fahre*innenprofile. Das lässt sich am einfachsten mittels einer Umfrage verwirklichen. Neben den täglich zurückgelegten Fahrtstrecken sollte dabei auch erhoben werden, wie oft private und berufliche Langstrecken zurücklegt werden. Die generelle Bereitschaft zur E-Mobilität, sowie die Ladesituation im privaten Umfeld sollten ausserdem hinterfragt werden. Die Ergebnisse dieser Erhebung geben Aufschluss darüber, bei welchen Personen und in welchem Ausmass eine Umstellung auf vollelektrische Fahrzeuge sinnvoll ist. Wenn oft Langstrecken ohne Lademöglichkeiten befahren werden, kann es möglicherweise ökologisch sowie ökonomisch sinnvoller sein, einzelne Dienstwagenfahrer*innen mit einem Plug-In Fahrzeug auszustatten.

 

3.    TCO-Analyse

Im nächsten Schritt sollten Sie sich mit den Kosten der Umstellung auf E-Mobilität beschäftigen. Die genaue Definition im Vorfeld ist hier besonders hervorzuheben. Bitte beachten Sie, dass vollelektrische Fahrzeuge zwar in der Anschaffung mitunter deutlich teurer sein können, sie aber im Unterhalt günstiger sind. Im Vergleich zu einem Diesel- oder Benzinauto bestehen E-Autos nämlich aufgrund ihrer Bauart aus weniger Verschleissteilen. Die Kostenlimits sollten deshalb anhand einer TCO (Total Cost of Ownership) Analyse festgelegt werden. Hier werden nicht nur die reinen Anschaffungskosten berücksichtigt, sondern auch alle anfallenden Nebenkosten wie beispielsweise Servicetermine, Reifen oder Betanken bzw. Beladen. Oft geht das E-Auto aus dieser Analyse als günstigere Wahl hervor.

Sollte das Fahrzeug mittels eines Full-Service-Leasing-Vertrags finanziert werden, fallen nicht nur die Anschaffungskosten weg, man weiss auch bereits vor Beginn der Leasinglaufzeit, wie hoch die monatliche Rate sein wird. Das erhöht die firmeneigene Liquidität. Ausserdem trägt in diesem Fall der Leasinggeber das Risiko des Restwerts am Laufzeitende.

 

4.    Car Policy

Mit dem Abschluss der vorangegangenen Punkte, können Sie nun die Car Policy aufsetzen. Darin sollte einerseits festgelegt werden, welche Fahrzeuge den Fahrer*innen zur Auswahl stehen und wo das Kostenlimit liegt. Andererseits muss auch festgehalten werden, wie und wo die elektrischen Fahrzeuge geladen werden dürfen. Der Zuschuss für die Installation einer Wallbox bei dem/der Dienstwagenfahrer*in zu Hause – sofern dieser gewährt wird - sollte sich ebenfalls in der Car Policy wieder finden. Dabei muss zusätzlich erwähnt werden, was mit der Wallbox geschieht, sobald das Dienstverhältnis gelöst wird. Mögliche Vorgehensweisen wären hierbei: Der Übergang in das Eigentum des/der Fahrer*in, die Möglichkeit zum käuflichen Erwerb der Wallbox oder die Deinstallation der Wallbox. Um Unklarheiten zu vermeiden, sollten die zu verwendenden Ladekarten für das öffentliche Ladenetz ebenfalls festgehalten werden.

Ist die Car Policy fertiggestellt muss ausserdem ein Prozess definiert werden, um sicher zu stellen, dass diese von jeder/jedem Fahrer*in vor der Entgegennahme des Fahrzeugs gelesen und unterschrieben wird.

 

5.    Follow Up

Die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte sollte auch dafür genutzt werden, die Dienstwagenfahrer*innen mit dem Umgang ihres neuen Autos zu schulen. Vor allem bei den Themen Laden und energiesparender Fahrweise lauern viele Gefahren, die sich in hohen Ladekosten oder Verbräuchen zeigen. Daher ist es ratsam, den Fahrer*innen Leitfäden, Hilfestellungen und kompetente Ansprechpersonen zur Verfügung zu stellen. So gelingt der Umstieg auf E-Autos problemlos.

Grundsätzlich gilt, dass die Car Policy als „lebendes“ Objekt betrachtet werden sollte. Durch steigende Fahrzeug- und Ladepreise, sollten vor allem die festgelegten Kostenlimits und Lademöglichkeiten regelmässig hinterfragt und bei Bedarf angepasst werden.

Mit diesen Tipps sollten Sie nun bestens gerüstet sein, um ihre Car Policy fit für die Elektromobilität zu machen.